Der im Frühjahr 2020 geplante 1. Workshop in Form eines Kick-Off-Anlasses musste seinerzeit auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Umso mehr freute es uns, am Donnerstag, 03.09.2020 endlich die sieben Gemeindevertreterinnen und -vertreter der Arbeitsgruppe an der Hochschule in Luzern begrüssen zu dürfen. Die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe ist sehr heterogen, da neben der Funktion GemeindepräsidentIn und Gemeinderat/rätin auch die Gemeindeschreiber sowie die Leiter Finanzen in der Arbeitsgruppe vertreten sind. Gleich zum Start gingen die Teilnehmenden hoch motiviert an die Themen heran. Lag es vielleicht auch daran, dass nach längerer Corona-Pause wieder ein Meeting ohne Videokonferenz stattfand?

Ziele / Auftrag der Arbeitsgruppe
Unter der gemeinsamen Führung der Hochschule Luzern und der ASAGO AG entwickelt die beteiligten kleineren und mittelgrossen Gemeinden die konkreten Inhalte eines onlinebasierten, pragmatischen integralen Risikomanagements für Gemeinden. Zudem soll ein Benchmarking aufgebaut und eine Community gleichgesinnter Gemeinden gegründet werden.

Start mit Theorieblock & Erfahrungsaustausch 
Nach der Vorstellung der Personen und Funktionen innerhalb der Gemeinden sowie den eigenen persönlichen Zielen als Teilnehmende der Arbeitsgruppe folgte ein theoretischer Teil, welcher gewohnt souverän durch Bettina Hübscher, MLaw / MRisk der HSLU durchgeführt wurde. Dabei wurde auch aufgezeigt, welche Komponenten ein umfassendes Risikomanagement beinhalten und was der Unterschied zwischen Risikomanagement und IKS (Internes Kontrollsystem) ist.

Im Anschluss durfte jeder Teilnehmende darüber berichten, welche drei Themen ihre Gemeinde aktuell am meisten beschäftigen würden. Dabei wurde ein breiter Strauss an Themen genannt. Es überraschte aber auch nicht, dass einige Nennungen mehrfach genannt wurden.

  • Belastung des Grundwassers mit dem Pestizid Chlorothalonil
  • Starkes Wachstum oder Abwanderung
  • Steigende Ausgaben im Sozialbereich
  • Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung / Geschäftsleitung und dem Gemeinderat
  • Bau- und Nutzungsordnung, Ein- und Auszohnungen, Bauprojekte
  • Schulwegsicherheit
  • Zusammenlegung von Schulen und Klassen kleinerer Gemeinden
  • Alles rund um Finanzen und Investitionen

Aktuelle Situation bei den Gemeinden
Die Umfrage über den Stellenwert des Themas Risikomanagement sowie dem aktuellen Stand der Umsetzung zeigte ein durchzogenes Bild. Alle Anwesenden waren von der Wichtigkeit und Dringlichkeit dieses Themas in den Gemeinden überzeugt, äusserten sich aber auch dahingehend, dass die Akzeptanz und Wichtigkeit dieses Themas noch nicht in allen Gemeinden und Gremien angekommen sei. Es gelte, noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, obwohl gerade auch Corona die Wichtigkeit eines solchen Instrumentes offen vor Augen geführt hatte.

Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichen Betrieb
In den spannenden Diskussionen hat sich gezeigt, das für eine erfolgreiche Umsetzung in den Gemeinden einige Kriterien sehr wichtig sind:

  • Ansiedlung auf oberster Stufe beim Gemeinderat
  • Schaffung von verbindlichen normativen Grundlagen, z.B. in Form einer Risikopolitik / -strategie
  • Klare Regelung der Zuständigkeiten und Verantwortungen innerhalb der Gemeindeorganisation
  • Schaffung einer positiven Fehlerkultur
  • Einbezug aller Mitarbeitenden
  • Systematische und wiederkehrende Bearbeitung der Schlüsselthemen
  • Einsatz einer pragmatischen Datenbanklösung, welche einfach zu bedienen ist
  • Gemeinsamer Austausch in einer Community gleichgesinnter Gemeinden (nicht jede Gemeinde muss das Rad selber neu erfinden)

Kurzpräsentation der Datenbanklösung
Gegen Ende der Veranstaltung blieb noch Zeit, einen ersten Blick in die Datenbanklösung zu werfen. Diese überzeugte durch ihre Benutzerfreundlichkeit und Effizienz,  ohne Kompromisse an die Qualität zulassen zu müssen.

Ausblick
Als nächsten Schritt wird konkret an den Inhalten der Datenbanklösung gearbeitet. Dabei gilt es, zuerst die Themen- und Risikokategorien festzulegen. Wir freuen uns alle auf unser nächstes Meeting im Oktober 2020.

 

Die ASAGO AG und die HSLU bedanken sich recht herzlich bei den Teilnehmenden für ihr Engagement und ihre Begeisterung.

Symbolbild: